Archiv der Kategorie: Sonstiges

Weihnachtsmeditation

Es kommt ein Schiff geladen ist eines dieser alten Lieder, die kaum einer versteht. Mir ist dazu das hier eingefallen

Es kommt ein Schiff.

Es kommt ein Schiff.
Geladen. Beladen. Schwere Ladung lässt es tief im Wasser liegen…
Grad so wie ich.
Schweres Wasser im Moment.
Die eine Krise ist noch nicht durch,
Da kommt auch schon die nächste.
Blick in die Zukunft? Bestenfalls unklar.
Und wie mein Leben im nächsten Jahr wird, steht in den Sternen.
Und ich kann sogar nichts tun. Ich würd ja gerne, aber…….
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Aber die Berge liegen im dichten Nebel.
Woher soll die Hilfe kommen?
Aus der Tiefe rufe ich zu dir.

Es kommt ein Schiff.
Es ist noch unterwegs. Ist noch nicht hier.
Das Schiff fährt.
Es ist noch nicht gesunken.
Der Wind und die Stürme füllen seine Segel?
Und treiben es vorwärts, an meine Küste.
In diesen Hafen. Diese Mole.

Es kommt ein Schiff.
Bis an den höchsten Bord beladen.
Es ist randvoll. Randvoll mit Gottes Sohn und seiner Liebe….
Es kommt ein Schiff.
Und ich will zum Hafen gehen und es erwarten

und mein Leuchtfeuer anzünden.

Vox SDC 33 (Virage Serie)

Hier ein Blindkauf per Versand; ich fand die Gitarre von den Daten her sehr interessant und hab einfach mal bestellt.

Vox und Gitarren? Eigentlich machen die doch diese legendären Verstärker, aber sonst? Nun, 2010 kam eine innovative Gitarrenserie auf den Markt, nachdem eine Kleinserie unter dem Namen VIRAGE eine Menge Lorbeeren eingeheimst hatte. Dazu gehört auch meine.

VOX SDC 33

Mich hat das Konzept mit den Tonabnehmern interessiert und auch die angestrebte gute Ergonomie.
Insgesamt eine paula-artige Gitarre bzw. auf den ersten Blick ähnlich einer Yamaha-SG. 2 TA, 2 Cutaways, 3*2 Kopfplatte, eingeleimter Hals.
Der mehrteilige Korpus ist laut Vox Mahagoni mit Escheauflage; die Esche kann man sehen, die Rückseite ist deckend lackiert.
Es gibt noch grosse Schwestern mit etwas mehr Schaltern, schönerer Decke und Inlays, die 33er ist aber die kleinste, die schon alle wesentlichen Dinge der Grossen enthält, die für mich wesentlich sind.

Sexy Rundungen, wohin man schaut….

Der Body ist heftig in 3D-modelliert, das sieht man nur aus der Schräge gut. Im Ergebnis schmiegt sich das Ding aber so gut an den Körper, wie kaum eine andere und die Anschlagshand fühlt sich genauso wohl, das ist sogar noch besser als bei meiner Strat. Dazu gefällt mir das tranparente Schwarz sehr gut, lässt die Holzstruktur gut durchscheinen und ist mal was Anderes als das ewige Sunburst.


Was ich sonst noch gut finde:

  • Mittlere „PRS“-Mensur
  • Gute 1-teilige Brückenkonstruktion aus Alu
  • Neu entwickelte COAXE-Pickups
  • Sattel aus Tusq
  • Schöne Mechaniken (tuns aber auch gut)
  • Bespielbarkeit bis in höchste Lagen astrein wg. der Halsverbindung
  • Gitarre hat CE-Aufkleber, also ist sicheres Spielen möglich 🙂

Wie tönt das ganze nun?
Mein Vergleich ist meine alte Hamer Sumburst und eine PRS SE mit P90-ern. Beides Mahagoni-Brettgitarren mit ähnlichem Konzept (Humbucker, 1-teilige Brücke, eigeleimter Hals).

Die TA sind klar Humbucker. Die Zwischenpositionen sind dement-sprechend nicht stratig hohl, sondern eher für Rhytmus-Sounds geeignet und dünnen den Ton angenehm aus. Sultans of Swing klingt damit aber nicht so ganz amtlich.
Die 2te Klangebene scheint eine Art Spulenanzapfung zu sein, das Klangbild ist schlanker, ohne Höhen zu verlieren. Vox nennt das „Clean Mode“, aber das ist Quatsch. Da kommt schon eher DireStraits auf, wenngleich das immer noch nicht Strat ist.
Dabei sind Einstreuungen kein Thema, da ist wirklich immer Ruhe, auch da, wo manche PAF-Gitarre von mir durchaus etwas Brummen liefert.

Das Spektum insgesamt aber ist deutlich heller abgestimmt als meine anderen Mahagonis, Allman Brothers gehen damit trotzdem prima und der Steg-TA hat schöne Höhen, ohne schrill zu sein. Das beisst zu und setzt sich durch, dass es eine Pracht ist.
Ich hab die 3 Gitarren jetzt grade nochmal akustisch gespielt und schon da ist der Unterschied klar erkennbar. Es sind hier also nicht gnadenlos heissgemachte TA im Spiel, sondern die Gitte hat auch akustisch mehr Pegel als Hamer und PRS und klingt länger aus bei gleichzeitig eher brillanterem Klangbild. Irgendwie ein bisschen mehr von allem.

Schöne Deckenmaserung

Bei mir ist das die „Immer Dabei“-Gitarre

Bruder M


Ich führe das nicht unwesentlich auf die Brücke zurück. Die sieht zwar umfangreich aus, ist aber sehr filigran aus Alu gefräst und wiegt fast nix . Da Alu obendrein völlig starr ist, könnte es sein, dass (das hier „Max-Connect“ genannte, aber ich weiss auch nicht, wer dieser Mensch ist….:) Teil wirklich eine aussergewöhnliche Schwingungsübertragung hinkriegt. Das Frequenzspektrum ist halt heller als Paula und auf höherem / lauterem Niveau. Wie gesagt, klassische Rocksounds gehen damit prima, schnelles Umschalten in eine etwas leisere Stufe ist ein Klacks, mit der „Single-Coil“-Schaltung landet man sogar in der Nähe von Telecasterland……

CoAse-Pickups und MaxConnect-Brücke

Ich hab auf UTube eine Demo der grossen 55er Schwester gesehen, da spielt der Typ die ganze Zeit über einen Fenderamp höhenmäßig gedeckte jazzartige Sounds, das kann ich hier gar nicht erkennen, da müsste ich den Tonregler fast ganz zu machen.

Fazit:

Nix für Traditionalisten (die haben wahrscheinlich eh nicht bis hier gelesen) aber ansonsten jeden Cent und ein Antesten wert. Bei mir ist das die „Immer Dabei“-Gitarre, wenn ich mal auftrete. Wenn die andere Gitarre Proleme macht oder irgendetwas ist, nehme ich die Vox in die Hand und fühle mich direkt wohl. Und sie lässt mich zwischen Rockig bis Clean nicht hängen…..

Neu auf der Bank…

Ich hab mir meine HarleyBenton Resoking vorgenommen, den dicken Lack am Hals runter, dunkel gebeizt, jetzt kommt Stück für Stück Ölfinish drauf, das fühlt sich einfach besser an.

Man beachte die eher groben Fräsarbeiten im Korpus.

Dann ist da noch ein besserer Piezo-Pickup auf dem Weg zu mir, der nächste Woche reinkommt, dann hören wir mal, wie sich das Ganze macht.

Hals wird gebeizt….

Neues Lied „Wo die Seele wohnt“

Ich hab ein neues Lied aus meiner „German Gospel„-Serie am Start. Diesmal ein alter Blues/Gospel-Heuler von Blind Willie Johnson, der vor 100 Jahren bereits die obige Frage formuliert hat, „What is the soul of a man?“. Sehr erstaunlich, zumal heute, wo wir mit Elektrostimulation des Gehirns fast beliebige Gefühlrzustände erzeugen können…..

Wo steckt sie denn nun eigentlich, die Seele?

Hier meine Version mit recht archaischem Gitarrenarrangement und Schepper-Schlagzeug, Blind Willie hätte es so wohl gefallen…..

Der Text ist wieder eng am Orginal, die Gitarre ist eine Billig-Reso von Harley Benton über meinen Nepomuk gespielt.

Neuer Song „Wo das Ufer ist“

Ich arbeite grade an einer kleinen Sammlung von Gospel-Klassikern, denen ich deutsche Texte verpasse. ARbeitstitel: „German Gospel“. Dies ist einer der Songs: „Down by the Riverside“ in deutscher Fassung. Der Text orientiert sich recht eng am Original. Ein aktustisches Arrangement mit Dobro und Western-Piano und allem, was unsere USA-Klischees so hergeben…….

Für alle, die keinen Boden mehr unter den Füssen haben,
die das Ufer aus den Augen zu verlieren drohen.

Neues Lied „Steck mich an“

Corona überall – jetzt auch hier?!

Geschrieben im Sommer zu einer Zeit, wo die Lockerungen allgegenwärtig waren und das Thema scheinbar schon durch. Jetzt ist der Herbst da, der Winter kommt, die Maskenwälder wachsen und auch das Ringen um den rechten Weg. Zeit, daß das Lied an die Luft kommt.

https://soundcloud.com/bruderm/steck-mich-an

Was mich beschäftigt ist, wie sehr unser Zusammenleben nun scheinbar auf sehr lange Zeit von Immunologie und Hygiene geprägt wird und andere Dinge wir körperliche Nähe, Kommunikation und Umgang miteinander darunter leiden. Ich sage das als jemand, der nicht als fanatischer Knuddelbär bekannt ist, ….. was die Langzeitfolgen sind von permamenter Ansteckungsangst, Gesichtstarnung hinter Stoff und nur körperlosen Kontakten, werden wir erst mit und mit lernen.
Steck mich an mit der Liebe!

Ansonsten habe ich zum ersten Mal mit Drumloops gearbeitet und zum ersten Mal ein Banjo aufgenommen…. ich hoffe, es gefällt.

Und bleibt gesund.

Corona oder was?

Verrückte Zeiten sind das, wir alle haben das wohl so noch nicht erlebt und sind entsprechend verwirrt bis hilflos. Was ist zu tun? Wie sollen wir leben angesichts eines unsichtbaren Gegners, der kaum zu erkennen ist?

Ich habe vor etlichen Jahren ein Lied geschrieben, das in erstaunlich vielen Zeilen topaktuell scheint.

Gitarre im Krankenhaus…

Manchem mag es etwas deprimierend klingen und ich kann nicht mal sagen, „wozu“ ich es geschrieben habe – irgendwie geht es um die Erfahrung der Sterblichkeit (Sting hat das wunderschön in seinem „Fragile“ beschrieben) angesichts immer wieder über uns reinbrechender (manchmal auch medial aufgeblasener) Katastrophen, die zumindest mich verwirrt zurücklassen….. So sind (wir) Menschen halt…..

Und ein kleiner Schimmer Hoffnung am Ende des Tunnels, das das hier vielleicht nicht alles ist…..

Kommt behütet durch die Zeit