Ich hatte im Musikladen immer wieder mal die kleine Schwester 311 probiert und fand die Kombi aus P90 und Hamburger immer schon spannend. Als mir dann diese hier über den Weg lief, wollte ich nicht stolpern und nahm sie mit.
Nach ein bisschen Pflege (Reinigung, Ölen, Einstellen etc.) spielt sie ganz famos und hat auch die Live-Taufe hervorragend bestanden.
Insgesamt unverkennbar an Leo F.s Strato–Design angelehnt, gibt es hier eine im Detail etwas moderne Formensprache.
Die Holzqualität ist klar besser als bei der 311er, hier gibt es eine geriegelte Ahorndecke und einen leicht strukturierten Ahornhals mit hochwertiger Ausrüstung (Pickups von Seymour Duncan, Keramiksattel von TonePros etc.). Die Halsbreite ist schlank, aber nicht dünn, Baseball kann man damit aber nicht spielen….:).
Die werkseeitigen Locking-Mechaniken habe ich aus Blödheit mit dem Schraubenzieher zerstört und dafür Kluson Locking-Mechaniken nachgerüstet – ansonsten ist alles so, wie es aus dem Werk kommt.
Der Hals-TA macht diesen wunderbaren klaren und doch pfundigen Ton, wie es nur ein P90 kann und der Steg ist irgendwo zwischen PAF und dem von SD bekannten „Jeff Beck“ – er hat mittelviel Dampf mit einer leichten Mittennase, die grade mit Verzerrung angenehm für Akzent sorgt. Der Steg ist mit gezogenem Tonpoti splittbar und klingt so etwas ausgedünnt, was sowohl Clean als auch Verzerrt prima kommt. Beide Pickups zusammen liefern einen brauchbaren „Knopflerton“, damit kann man schon ordentlich „Sultans of Swing spielen“…..
Insgesamt eine Gitarre mit wenig „Glitzer-Faktor“ aber vielen tollen Detaillösungen, (Keramikreiter, die Saitenreissen verhindern mit Madenschrauben in richtiger (!) Länge) die ich auch bei tourenden Vollprofis auf der Bühne gesehen habe.
Auch mich hat sie da nicht im Stich gelassen, Daumen hoch für die Dame.
Arbeitsbiene eben……