Yamaha AEX 520 – Schönling

Hier mal was anderes; die erste E-Gitarre, die ich seinerzeit meinem Sohn gekauft habe.

Er hat damit einige Jahre seine ersten musikalischen Erfahrungen in einer Reggae-Popband gesammelt und ist dann zu einer Duesenberg gewechselt, so daß ich ihm das gute Stück zurückgekauft habe.

Worum handelt es sich? Eine Halbakustische mit optischen Anleihen am LesPaul-Stil mit eigenständigen Genen. Yamaha hat das in den späten 90ern aufgelegt mit artverwandten Schwestern in anderer Farbe und Pickupkonfiguration.

Auf einer 4 cm starken ausgefrästen Planke ist eine flache (Fichten-(?)decke geleimt, die von einer schön gemaserten Ahornfurnier geschmückt wird. Der Korpus ist etwas größer als bei einer Paula, kleiner als eine ES und das Ganze auch ohne Rippenschoner ergonomisch im Befingern. Das ganze in einem OrangeRot transparent lackiert mit goldiger Hardware macht optisch schon mal was her. Verschraubter Ahornhals mit Palisandergriffbrett. Die Konstruktion ist ganz klar nicht mit Gibsons ES-Serie vergleichbar, eher mit der Midtown.

Darauf kommen zwei Mini-Humbucker ein Gold. Die übliche Hardware habe ich ergänzt:

Duesenberg Tremola mit Adapterplatte (komplett rückbaubar) sowie ABM-Rollenbrücke. Das Ganze passt wunderbar zur Gitarre und wiegt mit dem ganzen Schwermetall 3,7 kg.

Duesenberg Tremola

Der Hals ist matt lackiert oder geölt/gewachst, ich bin mir nicht ganz sicher. In jedem Fall ein (eher schlanker) Handschmeichler, der meinen Griffeln sehr gefällt.

Ein schöner Rücken

Wie klingts?
Deutliche Semi-anleihen im Ton und einen schönen Twäng.
Wer Santanamäßige Soloklänge mit Monstersustain sucht, wird woanders glücklicher. Die Pickups harmonieren prima; ich hab am Hals GoldFoil und P90-probiert, das geht auch, ist aber in der Originalversion harmonischer. Und der Rabauke am Steg ist einer und macht auch bei Rock´n Roll eine prima Figur. Insgesamt also eher Gretsch als Paula.

Das Tremola läuft wie bei Duesenberg gewohnt sehr sahnig, ist den Bigsbys die ich kenne, in jeder Form überlegen (Saitenwechsel ist ein Träumchen) und hat der Gitarre auch tonal gutgetan. Das Sustain ist gleichmäßiger geworden und mit leichtem Tremolobiegen ergibt sich ein toll schimmernder Ton.

Shabby Chic in Gold

Die goldenen Originalteile sind mittlerweile ziemlich angelaufen bzw. angegammelt – Shabby Chic nennt man das wohl; die Duesenberg-Teile brauchen da noch ein paar Jahre.

Fazit: Um mal zünftig Simple Minds zu spielen perfekt und auch sonst für viele Lebenslagen ein prima Begleiter. Und…… sieht natürlich einfach klasse aus.

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